Magen-Darm-Grippe durch Säureblocker?


Leichtes Spiel für Durchfallkeime
Magen-Darm-Grippe durch Säureblocker?
mapichai/Shutterstock.com

Protonenpumpenhemmer sind aus der Therapie der Magengeschwüre nicht wegzudenken. Wie alle Medikamente haben jedoch auch sie unerwünschte Wirkungen. Eine davon soll die Begünstigung von Magen-Darm-Grippen sein – vor allem in den Wintermonaten.

Magensäure tötet Keime

Protonenpumpenhemmer (PPI) blockieren die Magensäureproduktion und werden deshalb bei starkem Sodbrennen oder Magengeschwüren eingenommen. Doch was die Schleimhaut schützt, hat auch Nachteile, denn Magensäure besitzt eine wichtige Funktion im Magen-Darm-Trakt: Sie tötet mit der Nahrung aufgenommene Krankheitserreger ab. Menschen, die ihre Magensäureproduktion mit Protonenpumpenhemmern blockieren (PPI-Anwender*innen), könnten deshalb ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Infektion haben.

Ob diese Hypothese stimmt, haben nun französische Forscher*innen anhand der Medikamentenabgaben von über 7000 Apotheken in den Wintermonaten 2015 und 2016 untersucht. Die Wintermonate wurden deshalb gewählt, weil in dieser Zeit besonders viele Durchfallerreger zirkulieren.

Kohletabletten als Durchfallbeweis

Zunächst bildeten die Forscher*innen aus den Daten 2 Gruppen, nämlich die der PPI-Anwender und der Nicht-Anwender. In Ermangelung von Krankendaten versuchten sie, die Häufigkeit der Magen-Darm-Grippe aus den jeweiligen Apothekeneinkäufen abzuleiten: Wer beispielsweise Durchfallmedikamente wie Kohletabletten, Probiotika, Prokinetika oder krampflösende Mittel erworben hatte, galt als an Magen-Darm-Grippe erkrankt.

Mehr Magen-Darm-Grippen in der PPI-Gruppe

1,3% der PPI-Anwender*innen hatten ein solches Durchfallmittel erstanden, von den Nicht-PPI-Anwendern waren dies nur 0,7%. Aus diesen Zahlen schlossen die Forscher*innen, dass die regelmäßige Einnahme von Protonenpumpenhemmern Magen-Darm-Grippen begünstigte, wobei das errechnete relative Risiko einer Magen-Darm-Grippe durch PPI-Einnahme 1,81 % betrug.

Krankheitswahrscheinlichkeiten anhand der abgegebenen Medikamente abzuschätzen ist sicher diskussionswürdig. Dennoch sind die Ergebnisse ein weiterer Hinweis darauf, Protonenpumpenhemmer gezielter einzusetzen, meinen die Autoren. Denn auch sie sind – wie die meisten Arzneien überhaupt – nicht frei von unerwünschten Wirkungen und sollten deshalb nur beim Vorliegen einer handfesten Diagnose eingenommen werden.

Quelle: Ärzteblatt

Unsere Kundenkarte

News

Zu viel Bildschirm schadet den Augen
Zu viel Bildschirm schadet den Augen

Bei Erwachsenen und Kindern

Die Zeit, die Erwachsene und Kinder vor Bildschirmen verbringen, nimmt stetig zu. Ob Erwachsene, Jugendliche oder gar Kleinkinder -  Spiele und andere Unterhaltungsprogramme gibt es für jedes Alter. Doch was bedeutet das für die Augengesundheit?   mehr

Alle 3 Monate zum Augencheck
Alle 3 Monate zum Augencheck

Schwangere mit Diabetes

Werdende Mütter mit Diabetes sollten sich regelmäßig die Augen kontrollieren lassen. Denn bei ihnen können während der Schwangerschaft Netzhautschäden auftreten – die im schlimmsten Fall sogar zu einer Erblindung führen.   mehr

Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit
Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit

Verdreckte Schultoiletten

Jüngere Kinder leiden häufig unter Blasen- oder Harnröhrenerkrankungen. Womöglich liegt das mit daran, dass die Toiletten in vielen Schulen so schäbig sind.   mehr

Trocken bleiben mit Baclofen
Trocken bleiben mit Baclofen

Weniger Rückfälle bei Alkoholsucht

Seit 2008 gibt es Hinweise darauf, dass der Wirkstoff Baclofen alkoholkranken Menschen helfen könnte, abstinent zu bleiben. Die Cochrane Organisation hat diese Studien nun kritisch geprüft und die Ergebnisse zusammengeführt.   mehr

Altersgebrechlichkeit vorbeugen
Altersgebrechlichkeit vorbeugen

„Frailty“ als eigenes Krankheitsbild

Ein höheres Risiko für Krankheiten, ein höheres Risiko für Pflegebedürftigkeit – so lässt sich das Krankheitsbild „Frailty“ beschreiben. Gemeint ist im weitesten Sinne also die Altersgebrechlichkeit. Doch der lässt sich vorbeugen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Oktober

Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis

Tipps für den Alltag

Wie können Menschen mit rheumatoider Arthritis ihre Schmerzen lindern und akuten Krankheitsschüben v ... Zum Ratgeber
Benediktus-Apotheke
Inhaberin Andrea Grimm
Telefon 0211/55 23 93
Fax 0211/55 67 30
E-Mail benediktus-apotheke@t-online.de